Du willst mit deinen Klamotten ein Statement setzen und dich vom Mainstream abheben? Aber am Ende landest du doch im gleichen Laden wie deine Freunde und trägst die gleichen Sneaker? Dieses Phänomen hat nun einen Namen: Hipster-Effekt. Laut einer aktuellen Studie der Brandeis University, die im Februar im der "MIT Technology Review" erschien, sehen Leute, die den Mainstream vermeiden wollen, am Ende alle mehr oder weniger gleich aus.
Dieses Problem ist nun auch einem Hipster zum Verhängnis geworden: Er beschwerte sich, dass die Initiatoren der Studie einfach sein Bild für den Titel verwendet hätten. Doch am Ende kam raus – auf dem Bild ist gar nicht er zu sehen, sondern ein anderer Hipster.
Wütender Hipster
"Ihr Mangel an grundlegender journalistischer Ethik, sowohl in der Art und Weise, wie Sie über diesen nicht belegbaren Unsinn berichtet haben, als auch in der verleumderischen und unnötigen Verwendung meines Bildes ohne Erlaubnis, erfordert eine Antwort, und ich werde natürlich rechtliche Schritte einleiten." Mit diesem aufgebrachten Post wendete sich ein 34-jähriger Mützen- und Vollbartträger bei der "MIT Technology Review", wie Chefredakteur Gideon Lichfield bei Twitter berichtet.Es ist üblich, dass Zeitschriften sogenannten Stock-Fotos verwenden, um Texte zu bebildern, zu denen es keinen eigenen Fotos gibt. So machte es auch die "MIT Technology Review". Und erhielt umgehend Post. So etwas hätten er und seine Kollegen noch nie erlebt, sagte Lichfield der Homepage "Bored Panda". "Ich habe mir seine Anschuldigungen angesehen und er scheint uns vorzuwerfen, dass wir andeuten, dass er ein Hipster ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da nicht wegen Verleumdung verklagt werden können." Obwohl sie alle Auflagen erfüllten, um das Bild zu verwenden, fragte die Zeitung bei der Fotoplattform "Getty Images" nach, die ihnen das Foto zur Verfügung gestellt hatte. Die machten das eigentliche Model ausfinding und schrieben dem wütenden Hipster: "Wir glauben nicht, dass du auf diesem Bild zu sehen bist. "Oh stimmt", antwortet dieser. "Das bin wohl doch nicht ich." Eine Entschuldigung gab es jedoch nicht.
Chefredakteur Gideon Lichfield kann die Verwechselung auch ein bisschen nachvollziehen. "Das Bild ist im Profil aufgenommen. Ziemlich viele Männer in ihren 30er Jahren mit Bart und Mütze sehen wohl so aus." So absurd das Ganze klingen mag, eines hat der 34-Jährige wohl bewiesen: Die Studie hat Recht. "Hipster sehen so gleich aus, dass sie sich selbst nicht mehr von den anderen unterscheiden können", postet Gideon Lichfield ein wenig spöttisch auf Twitter. Andere User sind auf jeden Fall begeistert von der Story: